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Do., 1. April 2021Lesezeit 3 minminicatNina S. Heereman, SSD

Ostersonntag - Lesejahr B

Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!

Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden! Nach 46 Tagen des Marsches durch die Wüste der Fastenzeit gibt es heute eine Osterbotschaft: Christus ist auferstanden!

Drei Worte zur heutigen Lesung: Im Evangelium, das wie jedes Jahr dem Johannesevangelium entnommen ist, kommt Maria Magdalena wie die Braut im Hohelied morgens, als es noch dunkel war und sucht nach ihrem Geliebten auf den Gassen und Plätzen der Stadt und findet ihn nicht. Sie rennt zu Petrus und Johannes und sagt: „Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.“ (Joh 20,2)

Petrus und Johannes rennen los. Johannes rennt schneller. Warum? Weil Johannes derjenige ist, der beim letzten Abendmahl am Herzen Christi geruht hat und von der Fülle der Liebe des heiligsten Herzens Jesu so erfüllt ist, dass er für alle Zeiten als der Jünger der Liebe gilt. Die Liebe rennt schneller.

Petrus braucht etwas länger und so kommt Johannes als erster an, lässt aber Petrus den Vortritt. Hier sieht man schon, wie auch an anderen Stellen des Evangeliums, das Primat des Petrus verwurzelt: Die Liebe lässt das Amt vor. Petrus geht zuerst hinein, Johannes folgt.

Johannes sieht die Leinenbinden liegen und glaubt. Er glaubt, ohne den Auferstandenen zu sehen. Nur das leere Grab reicht ihm im Unterschied zu Thomas, der sagen wird: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Joh 20,25) Johannes glaubt, ohne zu sehen. „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Joh 20,29)

Petrus muss der erste Zeuge der Auferstehung sein. Im neuen Testament, im ersten Brief an die Korinther heißt es: „Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. (…) Zuletzt erschien er auch mir.“ (1 Kor 15,4-5.8) So wie Petrus der erste ist, der die Gottheit Christi bezeugte (vgl. das Christusbekenntnis des Petrus und die Zusage Jesu in Mt 16,13-20) und Jesus zu ihm daraufhin sagte: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Mt 16,18); so ist die erste Aufgabe des Petrus, die Auferstehung Christi zu bezeugen.

Genau das tut er als er vor den Juden auftritt. In der ersten Lesung in der Apostelgeschichte hören wir nämlich, wie er sagte: „Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.“ (Apg 10,37-38)

Anschließend spricht er von dem, was wir das Kerygma nennen: Das, was man als Christ unbedingt verinnerlicht haben muss, das Zentrum des Glaubens. Und zwar, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, dass der Vater ihn am dritten Tage auferweckt hat, ihn eingesetzt hat zum Richter über die Lebenden und die Toten und dass allen, die an seinen Namen glauben, in seinem Namen die Vergebung der Sünden geschenkt wird (vgl. Apg 10,39-43).

Die vier wichtigsten Punkte eines Christen sind also nicht die zehn Gebote oder ein anderes Moralgesetz. Obwohl unsere humanitäre Welt voller Moral ist, ist die wichtigste Botschaft Christi eine andere:

  1. Christus ist für unsere Sünden gestorben.

  2. Er ist auferstanden.

  3. Er ist der Richter über die Lebenden und die Toten.

  4. Jeder, der an seinem Namen glaubt, erlangt in seinem Namen die Vergebung der Sünden.

In niemand anderem ist uns das Heil geschenkt als im Namen Jesu Christi. Deswegen ist uns der Name Jesu heilig. Immer, wenn wir den Namen Jesu aussprechen, erfahren wir die Heilung, die er uns in seinem Namen schenkt. „Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden.“ (Röm 10,9). AMEN! ∎